Wir alle kennen das Problem: Oft ist der Berg an Verpackungsmüll größer als die Lebensmittel oder Dinge des täglichen Bedarfs, die wir eingekauft haben. Viele Waren sind doppelt und dreifach eingepackt und manchmal sogar nur schwer zu öffnen. Hier setzt das zusätzliche Angebot im Stromspar-Check an, um Haushalte mit geringem Einkommen zur Abfallvermeidung und Mülltrennung zu informieren. Mit der KreisAbfallVerwertungsGesellschaft mbH Minden-Lübbecke (KAVG) und der Umweltberatung der Verbraucherzentrale Minden ist eine Zusammenarbeit entstanden. Denn weniger Fehlwürfe in die falsche Mülltonne senken auch die Entsorgungskosten.
Um den Klimaschutz im Alltag zu fördern, beraten die Stromspar-Teams und die Umweltberatung der Verbraucherzentrale interessierte Haushalte, mehr gutes und günstiges Leitungswasser zu trinken, statt Wasser in Einweg-Plastikflaschen zu kaufen und zu schleppen. Was ist nachhaltig, umweltschonend und kann sehr schick sein? Eine wiederverwendbare Trinkflasche aus Glas oder Edelstahl! Anlässlich der europäischen Woche der Abfallvermeidung vom 21. bis 29. November richtet die Verbraucherzentrale NRW den Blick auf ein Präsent zu Weihnachten, das noch nicht jeder hat: „Wer Wasser aus der Leitung abfüllt und trinkt spart viel unnötigen Verpackungsmüll – jeden Tag“, erklären die Umweltberaterinnen Cornelia Franke-Röthemeyer und Pina Rennegarbe von der Verbraucherzentrale NRW. „Unter dem Motto „Mehrweg schenken“ weisen die Beraterinnen in diesem Jahr auf die Vorzüge der wiederbefüllbaren Trinkflasche als praktischen Behälter auf dem Schreib- und Esstisch oder für unterwegs hin:
- Verpackungsmüll nimmt weiter zu: Derzeit liegt das Pro-Kopf-Aufkommen bei 227,5 Kilogramm pro Person. Ein Hauptgrund dafür liegt auch in der Zunahme von Kunststoffflaschen für Getränke. Mineralwasser etwa wird zum großen Teil in Einweg-Kunststoff-Flaschen abgefüllt. Fast 85 Ein-Liter-Einweg-Flaschen verbraucht jeder Bundesbürger im Schnitt pro Jahr. Wiederbefüllbare Trinkflaschen sind eine prima und leicht zu realisierende Alternative gegen den wachsenden Berg an Plastikmüll.
- Richtige Trinkflasche wählen: Die Flasche sollte eine weite Öffnung haben und keine Rillen oder Kanten aufweisen, damit sie gut zu reinigen ist. Flaschen aus Glas oder Edelstahl sind deshalb besonders empfehlenswert, weil sie sich gut mit heißem Wasser ausspülen und reinigen lassen. Außerdem sind sie spülmaschinentauglich, geschmacksneutral und geben keine Schadstoffe an das Getränk ab. Edelstahlflaschen sind in puncto Langlebig- und Unzerbrechlichkeit die erste Wahl. Doch auch Glasflaschen können durch Ummantelungen oder Hüllen weitgehend vor Bruch geschützt werden.
- Trinkwasser schützt und ist preiswert: Leitungswasser ist ein idealer Durstlöscher. Es ist deutschlandweit von sehr guter Qualität. Sofern keine Bleileitungen im Haus sind, kann das kühle Nass aus dem Hahn problemlos getrunken werden. Leitungswasser ist circa 100-mal preiswerter als Mineralwasser aus Flaschen und wird direkt ins Haus geliefert. Wer Leitungswasser statt Flaschenwasser trinkt, schont das Klima. Rund 600 Mal weniger Kohlendioxid wird durch die Aufbereitung eines Liters Leitungswassers gegenüber einem Liter Mineralwasser ausgestoßen.
Das Projekt Stromspar-Check hat das Problem erkannt und hilft mit einer neuen Beratung beim Klimaschutz im Alltag mit. Während des Corona-Lockdowns haben sich viele Stromsparhelferinnen und Stromsparhelfer rund um das Thema Klimaschutz im Alltag weitergebildet, und freuen sich jetzt, den Haushalten wieder ganz praktisch zu helfen. „Mit einem Stromspar-Check kann ein Haushalt seine jährlichen Energiekosten um rund 174,- Euro senken – und noch mehr Geld sparen, wenn er beispielsweise häufiger Leitungswasser trinkt und mit der eigenen Tasche einkaufen geht“, weiß Team- und Fachanleiterin Madeleine Kuchenbecker. Dem Kreis Minden-Lübbecke ist das Stromspar-Check Projekt nicht erst seit der Überreichung des Schecks über die 2600 Tonnen CO2 Einsparungen im September bekannt. Der Kreis unterstützt den Stromspar-Check seit langem und findet, dass der neue Beratungsschwerpunkt zum Thema „Klimaschutz im Alltag“ eine tolle Erweiterung zur kostenlosen Beratung von Energie- und Kosteneinsparungen für Haushalte mit geringem Einkommen ist – das ist Klimaschutz für alle.
Während der Europäischen Woche der Abfallvermeidung hält die Umweltberatung der Verbraucherzentrale NRW und das Stromspar-Check Team in Minden ein Überraschungspaket für schnelle Interessentenbereit: Für die ersten 15 Haushalte mit geringem Einkommen, die sich für einen kostenlosen Stromspar-Check inkl. einer Beratung zur Trinkwassernutzung, Abfallvermeidung oder Abfalltrennung anmelden, gibt es ein kleines Weihnachtspräsent.
Den kostenlosen Stromspar-Check können alle Haushalte in Minden-Lübbecke nutzen, die Sozialleistungen beziehen oder deren Einkommen unterhalb der Pfändungsfreigrenze liegt. (Für einen Single-Haushalt sind das 1.180 Euro, für eine Familie mit vier Personen 2.120 Euro.) Interessierte Haushalte melden sich unter 0571 – 59 71 99 69 oder stromsparcheck(at)caritas-minden.de an.
Weitere Informationen unter www.stromspar-check.de oder www.caritas-minden.de/stromsparcheck.
Weitere wertvolle Tipps zum Thema Leitungswasser finden Sie auf der Internetseite der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen unter www.verbraucherzentrale.nrw/leitungswasser .